Curromed-Experteninterview zum Thema „Kreidezähne bei Kindern“

Der Volksmund spricht von Kreidezähnen, wissenschaftlich korrekt ist Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH:

Die erkrankten Zähne weisen scharf begrenzte gelb oder bräunliche Flecken auf. Im Curromed-Experteninterview gibt Dr. Thomas Frank, Zahnarzt in Zuffenhausen, weitere Infos:

Curromed-News: Dr. Frank, wann spricht man von „Kreidezähnen“ bei Kindern - der Begriff ist ja zunächst irreführend, denn die Zähne werden ja nicht besonders weiß?  

Dr. Thomas Frank: „Man spricht von einer MIH, wenn mindestens einer der ersten dicken Backenzähnen (Molaren) und gegebenenfalls der erste und zweite Frontzahn betroffen sind. Die erkrankten Zähne sind gelblich bis bräunlich verfärbt und sind sehr porös. Sie bröckeln wie Kreide, daher der Name.“  

Curromed-News: Wie erkennt man Kreidezähne? Können Sie uns das etwas näher erläutern?  

Dr. Thomas Frank:  „Je nach Schweregrad der MIH können sich bereits beim Durchbruch der Zähne neben den Flecken auch erste Zahnhartsubstanzdefekte zeigen. Die betroffenen Zähne haben ein erhöhtes Kariesrisiko und sind oft sehr sensibel auf Berührung oder Temperatur. Das erschwert natürlich auch das Zähneputzen.“  

Curromed-News: Wie entstehen Kreidezähne?  

Dr. Thomas Frank: „Etwa zehn Prozent der Kinder in Deutschland weisen eine MIH auf. Die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt einige Faktoren, die im Verdacht stehen, MIH zu begünstigen. So können gesundheitliche Probleme der Mutter während der Schwangerschaft, aber auch deren Alter während der Schwangerschaft eine Ursache sein. Ebenfalls im Fokus der Forschung stehen Atemwegserkrankungen und Störungen des Mineralhaushaltes des Kindes. Auch kann die frühkindliche Medikamentengabe , beispielsweise Antibiotika, einen Einfluss haben ebenso wie Umweltgifte aus Kunststoffen wie beispielsweise der Weichmacher Bisphenol A.“  

Curromed-News: Sind die „Kreidezähne“, also MIH, heilbar?  

Dr. Thomas Frank: „Nein, Kreidezähne kann man nicht heilen. Oberstes Ziel ist es jedoch, die betroffenen Zähne durch entsprechende Maßnahmen vor weiteren Schäden zu schützen und sie so lange wie möglich zu erhalten.“   

Curromed-News: „Und was sollte man tun, wenn MIH bei den Kindern auftaucht?“  

Dr. Thomas Frank: „Wir raten grundsätzlich zur regelmäßigen Prohylaxe schon ab dem Durchbruch der Zähne. Hierzu sollte eine engmaschige Kontrolle beim Zahnarzt einmal im Quartal erfolgen, bei der die Zähne mit einem speziellen Lack fluoridiert werden. An den Molaren, den Backenzähnen, können die Fissuren versiegelt werden. Erste Zahnhartsubstanzdefekte können mit einem Komposit aufgefüllt werden. Darüber hinaus empfehlen wir immer eine konsequente Mundhygiene unter Verwendung fluoridierter Zahnpasta.“

Curromed-News: „Vielen Dank Dr. Frank für diese Informationen.“

Link:    zahnarzt-zuffenhausen.com

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